Prinzip VERANTWORTUNG.

„Selbermachen motiviert“, da sind sich Débora, Iván und Javier einig. Sie zählen zu den ersten Auszubildenden in Spanien, die von der Einführung der dualen Ausbildung bei SEAT profitieren. Die Verbindung von Theorie und Praxis bringt viele Vorteile – nicht nur für den Nachwuchs im Unternehmen.

Iván Vendrell mit seinen Freunden beim Breakdance (Foto)

JEDER SCHRITT, JEDE DREHUNG MUSS
SITZEN –
Iván Vendrell trifft sich
regelmäßig mit seinen Freunden zum
Breakdance. Sein Hobby betreibt er mit der
gleichen Leidenschaft wie seine Ausbildung
zum Kraftfahrzeug-Mechatroniker bei SEAT.

„Was passiert, wenn Roboter schweißen, weiß ich zwar aus der Theorie, aber so richtig verstanden habe ich es erst hier bei der Arbeit.“

DÉBORA OCAÑA, AZUBI BEI SEAT

Iván Vendrell und seine Kollegen bei SEAT (Foto)

Mit zügigem Schritt durchquert Iván Vendrell die Werkstatt der SEAT Berufsschule in Martorell. Er ist auf dem Weg zu Javier Sánchez. Die beiden haben sich verabredet, um gemeinsam zum Unterricht zu gehen. In der Halle nebenan steht Débora Ocaña an einer Werkzeugmaschine, die sie kurz zuvor programmiert hat. Nun verfolgt sie die Abläufe, macht sich Notizen. „Perfekt. Es läuft genau so, wie ich es mir vorgestellt habe.“ Wie sehr sie das freut, verraten ihre leuchtenden Augen. Wer Débora, Iván und Javier an diesem ganz gewöhnlichen Mittwochmorgen beobachtet, spürt: Was sie tun, tun sie mit Leidenschaft. Sie sind stolz, bei SEAT zu lernen.

Das gilt besonders für Iván, 16 Jahre alt, angehender Kraftfahrzeug-Mechatroniker. Er gehört zu den ersten Jugendlichen, die bei SEAT eine duale Ausbildung nach deutschem Vorbild begonnen haben. Der Autobauer ist das erste große Unternehmen Spaniens, das dieses Erfolgsmodell aus Theorie und viel Praxis eingeführt hat. Waren bei SEAT bisher 600 Stunden praktischer Unterricht in den drei Ausbildungsjahren üblich, stehen jetzt 1.700 Arbeitsstunden im Unternehmen auf dem Programm. Iván und die anderen Auszubildenden sammeln auf diese Weise frühzeitig Erfahrungen in ihrem zukünftigen Berufsfeld.

Der neue SEAT Ausbildungsplan lässt zudem mehr Zeit, um Gelerntes auszuprobieren. Das motiviert. Débora, angehende Elektronikerin, begeistert die Technik im modernen Automobilbau. Sie tüftelt gern, will alles genau wissen. „Was passiert, wenn Roboter schweißen, kenne ich zwar aus der Theorie, aber so richtig verstanden habe ich es erst hier bei der Arbeit.“

Auch Iván ist am liebsten in der Werkstatt. Er zeigt stolz eine kleine Metalltreppe, die er in seiner dritten Ausbildungswoche gefräst hat. Sie zeugt von der Sorgfalt und Hingabe, mit der Iván sich auf seinen Beruf vorbereitet. Und mit der er auch seine zweite große Leidenschaft, das Breakdancing, betreibt.

Jeder Schritt, jede Drehung muss sitzen. Nach Feierabend trifft er sich regelmäßig mit seinen Freunden zum Einstudieren neuer „moves“ und „styles“.

Viele seiner Freunde wünschten, sie hätten einen Ausbildungsplatz wie Iván. Spanien ist das Land mit der zweithöchsten Jugendarbeitslosigkeit in Europa. Die spanische Regierung unterstützt das neue Ausbildungsmodell, indem sie die Einbindung der Auszubildenden in die betrieblichen Abläufe zulässt. Das war bis dahin nicht möglich: Berufsschüler konnten nur in Form von Praktika Erfahrungen im Unternehmen sammeln. Heute fertigen die Auszubildenden bei SEAT beispielsweise Spezialteile für den Modellbau.

Für SEAT und den Volkswagen Konzern ist eine fundierte Qualifizierung vor allem eine Investition in die eigene Wettbewerbsfähigkeit. Deshalb exportiert der Autobauer die duale Ausbildung an seine Standorte in aller Welt – nach China, Indien, in die USA und bereits in zwölf europäische Länder. Bei SEAT in Spanien haben im Herbst 2012 insgesamt 146 junge Menschen eine Ausbildung nach neuem Lehrplan begonnen.

146

JUNGE MENSCHEN machen derzeit eine duale Ausbildung bei SEAT

1.700

STUNDEN Praxis im Unternehmen sieht der Drei-Jahres-Lehrplan vor

Bei Débora und Javier ist die Erinnerung an die Aufregung bei ihrem Ausbildungsstart nicht mehr ganz so frisch. Die selbstbewusste 21-Jährige ist bereits im zweiten Lehrjahr. Sie wird demnächst an der Fertigungsstraße im Werk arbeiten. Etwas nervös ist sie vor ihrem ersten Praxiseinsatz schon. Deshalb ist sie froh, dass ihr wie allen Auszubildenden bei SEAT ein Tutor als Ratgeber und Betreuer zur Seite steht.

Javier Sánchez mit Freunden unterwegs in der Altstadt von Barcelona (Foto)

MIT FREUNDEN UNTERWEGS IN DER ALTSTADT VON BARCELONA – Javier Sánchez macht eine Ausbildung zum Industrie- und Werkzeugmechaniker: „Wir spezialisieren uns früher als andere Auszubildende, lernen dadurch schneller – das ist in der Berufswelt ein unschlagbarer Vorteil.“

Der 19-jährige Javier schätzt am neuen Lehrplan das Plus an Zeit, die er an der automatisierten Fräsanlage verbringen kann. Er macht in diesem Jahr seinen Abschluss als Industrie- und Werkzeugmechaniker. Für eine zusätzliche Lerneinheit lässt er auch mal einen Abendbummel mit Freunden durch die Altstadt von Barcelona sausen. SEAT ist seine Zukunft. „Wir spezialisieren uns früher als andere Auszubildende, lernen dadurch schneller – das ist in der Berufswelt ein unschlagbarer Vorteil.“

Handwerkliche Erfahrungen bringt der smarte junge Mann von zu Hause mit. Sein Vater betreibt eine kleine Maschinenwerkstatt und brachte Javier schon als Kind den Umgang mit Werkzeugen bei. Inzwischen ist es Javier, der seinem Vater Tipps gibt, mit ihm über die Qualität der Werkzeuge fachsimpelt – und sogar manchmal bei der Anschaffung hilft. Dank seines Ausbildungsgehalts kann er sich am Unterhalt der Familie beteiligen. Mit der Einführung des dualen Systems wurde auch die in Deutschland übliche, nach Ausbildungsjahren gestaffelte Vergütung übernommen. Auch das ist ein Novum in Spanien.

SEAT plant, all seinen Auszubildenden mit erfolgreichem Abschluss einen festen Arbeitsplatz im Unternehmen anzubieten. „Die duale Ausbildung ist ein echter Vorteil für uns. Die enge Verknüpfung von Theorie und Praxis verleiht unseren zukünftigen Mitarbeitern hohe Fachkompetenz“, sagt Manuel Moreno, im SEAT Personalwesen verantwortlich für Aus- und Weiterbildung. Aber nicht nur SEAT profitiert. Eine qualifizierte Ausbildung seiner Jugend stärkt letztlich den Industriestandort Spanien als Ganzes.

AUTORIN Julia Macher

FOTOGRAF Andreas Mader

WEITERE INFORMATIONEN www.seat.de

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